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Märkte in Palermo: Vom wilden Ballarò bis zur nostalgischen Vucciria

Märkte in Palermo: Vom wilden Ballarò bis zur nostalgischen Vucciria

Arancine und andere Spezialitäten auf dem Ballarò-Markt in Palermo. (Bild: Michael Salvatore) Arancine und andere Spezialitäten auf dem Ballarò-Markt in Palermo. (Bild: Michael Salvatore)
Arancine und andere Spezialitäten auf dem Ballarò-Markt in Palermo. (Bild: Michael Salvatore)

Wer durch Palermos Märkte streift, spürt das Echo vergangener Jahrhunderte. Sie erinnern an die arabischen Suks, aus denen sie einst hervorgingen – ein Labyrinth aus Gerüchen, Stimmen und Farben. Zwischen Ständen mit glitzerndem Fisch, Bergen von Zitronen und dem Duft frisch frittierter Panelle pulsiert das Leben wie eh und je. Palermos Märkte sind keine Sehenswürdigkeiten, sie sind lebende Monumente – laut, sinnlich und voller Geschichten.



    Karte von Palermos Märkten

    Auf dieser Karte findest du die vier bekanntesten Märkte Palermos: vom chaotischen Ballarò bis zum nachtaktiven Borgo Vecchio.

    • Ballarò – ältester Markt und Inbegriff des mediterranen Chaos
    • Vucciria – historischer Fleischmarkt, heute teils nostalgisch-verfallen, teils Partyzone
    • Capo – farbenreicher Alltagsmarkt im Herzen der Stadt
    • Borgo Vecchio – zwischen Hafenluft und Strassenlärm

    Mercato di Ballarò – Das wilde Herz von Palermo

    Obsthändler auf dem Ballarò-Markt in Palermo. (Bild: Michael Salvatore)
    Obsthändler auf dem Ballarò-Markt in Palermo. (Bild: Michael Salvatore)

    Im Gewirr der Gassen des Viertels Albergheria pulsiert der Mercato di Ballarò – laut, duftend, anarchisch. Es ist der älteste und grösste Markt Palermos, ein Ort, an dem sich seit der arabischen Zeit Händler, Stimmen und Düfte mischen. Heute türmen sich hier Tomaten, Orangen, Fisch und Gewürze zu farbigen Inseln unter flatternden Planen. Händler preisen ihre Ware mit singendem Rhythmus an, Mopeds drängen sich durch das Gedränge, Kinder spielen zwischen den Ständen.

    Der Name „Ballarò“ soll vom arabischen Bahlara stammen – einem Dorf nahe Monreale, von dem einst Waren auf den Markt gelangten. Andere deuten ihn als Erinnerung an ferne Handelsrouten bis nach Indien.

    • Atmosphäre: ein farbenfroher Markt in einem multikulturellen Viertel – fast wie auf einem arabischen Suk.
    • Angebot: Streetfood-Stände mit sizilianischen Spezialitäten (arancine, pane e panelle, salsiccia), Obst, Gewürze, Lebensmittel, Kleider und Haushaltswaren.
    • Öffnungszeiten: Mo-Sa, 7.30 bis 20.00 Uhr, So nur vormittags
    • Lage: Viertel Albergheria, von der Piazza Casa Professa bis zum Corso Tukory ∙ Karte (Google Map)

    🍋 Mein Tipp
    Ich habe auf Ballarò die bislang besten „Sarde a beccafico“ (gefüllte Sardinen) gegessen.


    Mercato della Vucciria – zwischen Mythos und Nachtleben

    Strassenrestaurants auf dem Vucciria-Markt in Palermo. (Bild: Michael Salvatore)
    Strassenrestaurants auf dem Vucciria-Markt in Palermo. (Bild: Michael Salvatore)

    Einst war die Vucciria Palermos wichtigster Fleischmarkt – laut, blutig, geschäftig. Der Name leitet sich vom französischen boucherie ab, und noch heute steckt darin das Echo von Stimmen, Händlern und Hämmern. Heute hat sich die Vucciria gewandelt: Aus dem Fleischmarkt wurde ein nächtlicher Treffpunkt, aus Handel wurde Atmosphäre. Tagsüber finden sich nur noch wenige Stände, doch abends füllen sich die Gassen mit Musik, Stimmen und dem Duft von Streetfood. Palermo trifft sich hier, um zu essen, zu trinken und zu reden – laut, spontan, unverstellt.

    • Atmosphäre: früher Lebensmittelmarkt, heute vor allem Partyzone mit vielen Streetfood-Ständen
    • Angebot: tagsüber eher kleineres Angebot an Lebensmitteln, viele Streetfood-Stände und kleine Restaurants
    • Öffnungszeiten: täglich vormittags und nachmittags geöffnet
    • Lage: Rund um die zentrale Piazza Caracciolo, erstreckt sich entlang der Via Argenteria bis zur Piazza Garraffello ∙ Karte (Google Map)

    🍋 Mein Tipp
    Ich betrete die Vucciria am liebsten über die Piazza San Domenico – und lande fast automatisch in einem der Strassenrestaurants in der Via Maccherronai.


      Mercato del Capo – Palermos Markt des Volkes

      Fischstand auf dem Mercato del Capo in Palermo.
      Fischstand auf dem Mercato del Capo in Palermo. (Bild: lachris77/Depositphotos)

      Zentral gelegen und etwas ruhiger als der Ballarò, ist der Mercato del Capo der vielleicht authentischste Markt Palermos. Er zieht sich durch das alte Viertel Seralcadio, das in arabischer Zeit entstand und bis heute ein Labyrinth enger Gassen geblieben ist. Schon beim Eingang an der Porta Carini empfängt einen der Duft von Kräutern, Fleisch und frisch gebackenem sfincione. Der Markt war seit jeher ein besonderer Ort für den Verkauf von Fleisch – früher befand sich in der Nähe der städtische Schlachthof bocceria nuova, in dem Schafe und andere Tiere geschlachtet wurden.

      • Atmosphäre: etwas geordneter als Ballarò, aber genauso lebendig
      • Angebot: perfekt für frische Produkte wie Obst, Gemüse, Fisch, Muscheln, Käse und Streetfood
      • Öffnungszeiten: täglich vormittags und nachmittags geöffnet
      • Lage: im alten Stadtteil namens Seralcadio, erstreckt sich entlang der Via Carini und Beati Paoli, der Via di S. Agostino und der Via Cappuccinelle∙ Karte (Google Map)

      🍋 Mein Tipp
      Ich empfehle einen Abstecher zur Barockkirche Chiesa dell’Immacolata Concezione, die sich mitten im Markt befindet.


      Mercato di Borgo Vecchio – zwischen Hafenluft und Strassenlärm

      Cannoli und Mozzarella zum Dumpingpreis auf dem Ballarò-Markt in Palermo. (Bild: Michael Salvatore)
      Cannoli und Mozzarella zum Dumpingpreis auf dem Ballarò-Markt in Palermo. (Bild: Michael Salvatore)

      Zwischen dem Politeama und dem Hafen liegt das Viertel Borgo Vecchio, einst Heimat von Fischern und Handwerkern – und bis heute ein Spiegel des alltäglichen Palermo. Borgo Vecchio entstand im 16. Jahrhundert, als der neue Hafen gebaut und die alte Thunfischfabrik von San Giorgio eröffnet wurde. Handwerker, Seeleute und Händler liessen sich hier nieder. Tagsüber findet man hier einen typischen Lebensmittelmarkt mit Fleisch, Fisch, Obst, Gemüse und Alltagswaren. In den letzten Jahren hat sich das Viertel verändert: Abends öffnen Bars und kleine Tavernen, Jugendliche und Nachtschwärmer sitzen an Plastiktischen, während noch irgendwo ein Grill zischt.

      • Angebot: Neben Lebensmitteln gibt es in diesem Viertel auch Pubs, Tavernen, Hotels und B&Bs. 
      • Öffnungszeiten: morgens geöffnet
      • Lage: im Viertel Borgo Vecchio, hinter dem Politeama bis zum Hafen. Der Markt erstreckt sich über die Via Scinà, Via Principe di Scordia, Via Ximenes und die Piazzetta Nascè ∙ Karte (Google Map)

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