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Unter dem Vulkan: Die besten Sehenswürdigkeiten in Catania

Giardino Bellini in Catania Giardino Bellini in Catania
Giardino Bellini in Catania (Bild: <a href="https://famigliacannolo.com/author/salvatore/" target="_blank" rel="noopener">Michael Salvatore</a>)

Melior de cinere surgo – Schöner und stärker werde ich aus der Asche auferstehen. Diese Inschrift auf der Porta Garibaldi ist das Motto von Catania. Die Stadt im Schatten des Ätna wurde immer wieder von verheerenden Vulkanausbrüchen heimgesucht – und hat sich dennoch nie unterkriegen lassen. Davon zeugen noch heute die lebendige Atmosphäre und die prachtvollen Barockbauten. In diesem Artikel erkunden wir die schönsten Sehenswürdigkeiten Catanias.

Die Piazza del Duomo mit der prächtigen Kathedrale und der mystischen Fontana dell’Elefante. Das imposante Castello Ursino und die Via Crociferi mit ihren unzähligen Kirchen. Flanieren Sie durch die Via Etnea und geniessen Sie die Atmosphäre des Fischmarktes La Pescheria. Wandeln Sie auf den Spuren des Komponisten Vincenzo Bellini und erkunden Sie die Ruinen des römischen Theaters und Amphitheaters.

Karte von Catania

Piazza del Duomo

Die Piazza del Duomo in Catania ist das kulturelle und historische Zentrum der Stadt. Der Platz ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes und von zahlreichen historischen Gebäuden und Palästen umgeben. Darunter befindet sich die Kathedrale Sant’Agata, ein prächtiges Beispiel barocker Architektur aus dem 18 Jahrhundert. Direkt gegenüber der Kathedrale befindet sich der Palazzo degli Elefanti. Dieser Palast stammt aus dem 17. Jahrhundert und dient heute als Rathaus von Catania.

Und mitten auf der Piazza sprudelt die Fontana dell’Elefante. Der von einem Elefanten gekrönte Brunnen ist das Wahrzeichen Catanias. Er wurde 1736 vom sizilianischen Bildhauer Giovanni Battista Vaccarini entworfen und besteht aus einem Elefanten, der einen ägyptischen Obelisken trägt. Die Einheimischen nennen den Elefanten aus schwarzem Lavagestein „U Liotru“, der seinen Namen dem Geisterbeschwörer Heliodorus verdankt. Der Legende nach soll der Spross einer sizilianischen Adelsfamilie den Elefanten aus der Lava des Ätna geschmiedet haben. Auf dem magischen Tier soll er dann durch Catania geritten sein und seine Zauberkünste vollbracht haben.

Die Piazza del Duomo in Catania vor Sonnenaufgang.
Die Piazza del Duomo in Catania vor Sonnenaufgang. (Bild: sepavone/Depositphotos)

Kathedrale di Sant’Agata

Die Kathedrale Sant’Agata in Catania wurde im 11. Jahrhundert auf den Ruinen eines antiken römischen Bades errichtet und ist der Schutzpatronin der Stadt, der Heiligen Agatha, geweiht. Die Fassade der Kathedrale ist ein harmonisches Zusammenspiel verschiedener architektonischer Stile. Vorherrschend ist der sizilianische Barock, der der Kathedrale ein opulentes Aussehen verleiht. Das Portal ist mit kunstvollen Skulpturen und Reliefs geschmückt, die biblische Geschichten und religiöse Symbole darstellen.

Im Inneren der Kathedrale beeindrucken die prächtigen Kapellen und Altäre. Besonders bemerkenswert ist die Kapelle der Heiligen Agatha, in der die Reliquien der Schutzpatronin aufbewahrt werden. Jedes Jahr im Februar wird das Fest der Heiligen Agatha gefeiert, eines der wichtigsten religiösen Ereignisse in Catania. Die Kirche beherbergt die sterblichen Überreste des jungen Komponisten Vincenzo Bellini (1801 – 1835), der 1876 in seine Heimatstadt zurückgebracht wurde, nachdem er zunächst auf dem Pariser Friedhof Père-Lachaise beigesetzt worden war.

Kathedrale Sant'Agata an der Piazza del Duomo in Catania
Kathedrale Sant’Agata an der Piazza del Duomo in Catania (Bild: Michael Salvatore)

Chiesa della Badia di Sant’Agata

Die Chiesa della Badia di Sant’Agata wurde im 18. Jahrhundert erbaut und ist der Heiligen Agatha geweiht. Ihr barocker Baustil ist typisch für die Region und weist reich verzierte Details und kunstvolle Schnitzereien auf. Die Kirche ist eines der Hauptwerke von Giambattista Vaccarini, dem Architekten, der den größten Beitrag zum barocken Wiederaufbau Catanias nach dem Erdbeben von 1693 leistete.

Im Inneren der Abteikirche befinden sich wunderschöne Fresken mit biblischen Szenen und religiösen Motiven. Besonders bemerkenswert ist das Hauptaltarbild, das die Heilige Agatha, die Schutzpatronin von Catania, darstellt. Es ist ein Meisterwerk des berühmten sizilianischen Malers Giuseppe Velasco.

Die Kuppel ist der Höhepunkt eines jeden Besuchs. Von oben bietet sich ein atemberaubender Panoramablick über die Straßen der Altstadt, das Meer und den Vulkan Ätna im Norden.

Blick von der Kuppel der Chiesa della Badia di Sant'Agata in Catania
Blick von der Kuppel der Chiesa della Badia di Sant’Agata in Catania (Bild: Michael Salvatore)

La Pescheria – der Fischmarkt von Catania

La Pescheria, der Fischmarkt von Catania, befindet sich im Herzen der Stadt, in den Strassen hinter der Piazza Duomo. Dieser lebhafte Ort ist ein Mekka für Fischliebhaber und ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes von Catania. Der Markt ist von Montag bis Samstag geöffnet und beginnt in den frühen Morgenstunden, wenn die Fischer ihren frischen Fang direkt von ihren Booten aus dem nahen Hafen bringen. Hier findet man eine grosse Auswahl an Meeresdelikatessen wie Schwertfisch, Thunfisch, Garnelen, Sardinen und Tintenfisch.

Die Pescheria ist nicht nur ein Ort des Einkaufens, sondern auch ein beliebter Treffpunkt für die Einheimischen. In den engen Gassen reihen sich kleine Restaurants und Imbissstuben aneinander, in denen fangfrischer Fisch zu köstlichen Gerichten verarbeitet wird. Ausserdem gibt es zahlreiche Bars, in denen man bei einem Aperitif das bunte Treiben beobachten kann.

Blick auf den samstäglichen Fischmarkt in Catania
Blick auf den samstäglichen Fischmarkt in Catania (Bild: Dudlajzov/Depositphotos)

Fontana dell’Amenano

Die Fontana dell’Amenano ist ein barocker Brunnen, der sich am Rande der Piazza del Duomo befindet. Der Brunnen wurde im Jahr 1867 vom neapolitanischen Meister Tito Angelini aus Carrara-Marmor erbaut und ist nach dem Fluss Amenano benannt, der unterirdisch durch Catania fliesst.

Der Brunnen stellt den Fluss Amenano in Form eines jungen Mannes dar, der ein Füllhorn hält, aus dem Wasser in ein rundes Becken mit gewölbtem Rand fliesst. Das Wasser fällt über den Rand des Beckens und erzeugt einen Wasserfall-Effekt, der den Eindruck eines Tuches erweckt. Daher der sizilianische Ausdruck „acqua a linzolu“ für den Brunnen.

Das Wasser fliesst schliesslich in den darunter liegenden Fluss, der etwa zwei Meter unter dem Platz verläuft. Hinter dem Brunnen führt eine Treppe aus Lavastein zur Pescheria, dem Fischmarkt von Catania.

Fontana dell’Amenano in Catania
Fontana dell’Amenano in Catania (Bild: Michael Salvatore)

Via Etnea

Via Etnea: Die Haupteinkaufsstrasse von Catania
Via Etnea: Die Haupteinkaufsstrasse von Catania (Bild: Michael Salvatore)

Die Via Etnea ist die bekannteste Einkaufsstrasse Catanias. Sie erstreckt sich über etwa drei Kilometer von der Piazza del Duomo bis zu den Hügeln am Fusse des Ätna. An klaren Tagen kann man den majestätischen Vulkan in der Ferne sehen. Die Via Etnea ist eine belebte und pulsierende Strasse, die für ihre beeindruckende Architektur, eleganten Geschäfte, gemütlichen Cafés und historischen Gebäude bekannt ist. Am südlichen Ende der Strasse befindet sich die Piazza Università mit dem Universitätspalast, der seit dem 18. Jahrhundert das Rektorat und eine prächtige Bibliothek beherbergt.

Nicht weniger als sieben Kirchen können bei einem Spaziergang besichtigt werden und mehrere Paläste, die von den Architekten Giovanni Battista Vaccarini und Francesco Battaglia im sizilianischen Barockstil erbaut wurden. An der Piazza Stesicoro befinden sich beispielsweise der Palazzo del Toscano und der Palazzo Tezzano. Einer der Höhepunkte ist der Giardino Bellini, ein wunderschöner Stadtpark mit prächtigen Gärten und beeindruckenden Brunnen. Gleich neben dem Haupteingang befindet sich die Pasticceria Savia, die seit 1897 von derselben Familie geführt wird. Ein Stopp in dieser Konditorei mit ihren unwiderstehlichen Cannoli ist ein Muss.

Piazza dell’Università

Nur wenige Schritte von der Piazza del Duomo entfernt erstreckt sich ein weiterer Platz: die Piazza dell’Università. An der Westseite erhebt sich der Palazzo dell’Università, der seit dem 18. Jahrhundert das Rektorat und eine prächtige Bibliothek beherbergt. Es handelt sich um die älteste Universität Siziliens, die 1434 von Alfons V. von Aragon gegründet wurde.

Auf der gegenüberliegenden Seite der Piazza befindet sich der Palazzo San Giuliano, der 1738 nach einem Entwurf von Giovanni Battista Vaccarini für die Familie Paternò, Markgrafen von San Giuliano, erbaut wurde. Heute beherbergt der Palazzo die Verwaltungsbüros der Universität.

Auf der Piazza befinden sich auch vier Bronzekandelaber, die 1957 von den catanesischen Bildhauern Mimì Maria Lazzaro und Domenico Tudisco geschaffen wurden. Sie stellen vier antike Legenden Catanias dar: Gammazita, den Paladin Uzeda, die frommen Brüder und Colapesce. Diese Legenden erzählen von Heldentaten, Wundern und Abenteuern, die mit der Geschichte und der Identität Catanias verbunden sind.

Universitätsgebäude an der Piazza Università in Catania
Universitätsgebäude an der Piazza Università in Catania (Bild: Michael Salvatore)

Teatro Massimo Bellini

Das 1890 eröffnete Opernhaus wurde nach dem berühmten sizilianischen Komponisten Vincenzo Bellini benannt und ist seitdem ein Symbol für musikalische Exzellenz und künstlerische Schönheit. Das Theater wurde vom italienischen Architekten Carlo Sada entworfen. Das Theater ist im neoklassizistischen Stil erbaut, der vom französischen Eklektizismus des Zweiten Kaiserreichs inspiriert ist. Die Fassade des Theaters zeichnet sich durch eine symmetrische Anordnung von Säulen, Bögen und dekorativen Elementen aus. Der Theatersaal mit seinen vier Rängen ist reich an dekorativen Elementen. Die Decke ist mit Fresken des Malers Ernesto Bellandi geschmückt, die Szenen aus den bedeutendsten Werken Bellinis darstellen, darunter „Norma“, „La sonnambula“, „I puritani“ und „Il pirata“.

Die Einweihung des Teatro Massimo Bellini in Catania war ein denkwürdiges Ereignis, das die Stadt in einen Zustand der Begeisterung versetzte. Am 31. Mai 1890 versammelten sich hochrangige Persönlichkeiten, darunter die Schriftsteller Luigi Capuana, Giovanni Verga, Federico De Roberto, Adlige und Minister des Königreichs, um die Geburt des Opernhauses zu feiern. Der Höhepunkt des Abends war die Aufführung von Vincenzo Bellinis Meisterwerk „Norma“.

Die Fassade des Teatro Massimo Bellini in Catania bei Nacht.
Die Fassade des Teatro Massimo Bellini in Catania bei Nacht. (Bild: pillerss/Depositphotos)

Via Crociferi

Die Via die Crociferi ist eine der ältesten und schönsten Straßen Catanias: vier Kirchen im Abstand von nur 200 Metern – ein barockes Freilichtmuseum. Die Strasse schlängelt sich durch das historische Zentrum Catanias, beginnt an der Piazza San Francesco D’Assisi und durchquert den Arco di San Benedetto, der die Kirche San Benedetto mit dem Benediktinerkloster verbindet. Die Kirche ist berühmt für die Engelstreppe (La Scalinata degli Angeli), eine Marmortreppe mit Engelsfiguren.

Gleich daneben befinden sich die Kirche San Francesco Borgia und das Jesuitenkolleg (Collegio dei Gesuiti) mit einem schönen Kreuzgang mit Arkaden und Säulen aus Lavastein. Gegenüber dem Kolleg befindet sich die Kirche San Giuliano, die als eines der schönsten Beispiele des sizilianischen Barocks gilt. Der Spaziergang durch die Via Crociferi endet an der Villa Cerami, einem prächtigen Palazzo, in dem heute die Juristische Fakultät untergebracht ist.

Vier Kirchen auf 400 Metern: Blick auf die Via Crociferi in Catania
Vier Kirchen auf 400 Metern: Blick auf die Via Crociferi in Catania (Bild: giulombardo.ct/Depositphotos)

Monastero dei Benedettini di San Nicolò l’Arena

Das Benediktinerkloster San Nicolò l’Arena ist eine der grössten Klosteranlagen Europas – und eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Catania. Der Komplex wurde 1558 von Mönchen aus Cassinia gegründet. Durch Naturkatastrophen zerstört und wieder aufgebaut, ist das Kloster ein Beispiel für die Verschmelzung verschiedener historischer Epochen. Es wurde mehrfach umgebaut und gehört seit 2002 zum Weltkulturerbe der Unesco. San Nicolò l’Arena ist nur zehn Gehminuten von der Kathedrale entfernt und beherbergt heute die geisteswissenschaftliche Fakultät der Universität Catania.

Das Kloster gilt als Beispiel für die Architektur des sizilianischen Spätbarocks. Der erste Grundriss hatte die Form eines Quadrats mit einem inneren Kreuzgang, der als „Marmorkreuzgang“ bezeichnet wurde. Der Grund dafür ist der kostbare Carrara-Marmor, der für den eleganten Säulengang aus dem 17. Jahrhundert, den vierlappigen Brunnen in der Mitte und die Renaissance-Dekorationen verwendet wurde.

Eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Catania: Benediktinerkloster San Nicolò l’Arena
Benediktinerkloster San Nicolò l’Arena in Catania (Bild: vkorost/Depositphotos)

Der Ausbruch des Ätna im Jahr 1669 hatte verheerende Folgen. Das Kloster konnte zwar gerettet werden, doch die dazugehörige Kirche wurde durch den Lavastrom zerstört. Nur wenige Jahrzehnte später folgte die nächste Naturkatastrophe: Das Erdbeben von 1693 zerstörte Catania und begrub die meisten Einwohner unter den Trümmern. Vom Kloster blieben nur das Untergeschoss und ein Teil des ersten Stockwerks erhalten. Neun Jahre später begann der Wiederaufbau. Das Kloster wurde erweitert, umgebaut und entwickelte sich zu einem der grössten Klöster Europas. Am Bau des Benediktinerklosters waren die grossen sizilianischen Architekten beteiligt: Vaccarini, Ittar, Battaglia, Palazzotto.

Kirche von San Nicolò l'Arena in Catania
Kirche von San Nicolò l’Arena in Catania (Bild: Romas_ph/Depositphotos)

Römisches Theater und Amphitheater

Das römische Theater von Catania liegt am Südhang des Hügels Montevergine, wo sich einst die Akropolis der antiken Stadt befand. Heute befinden sich die eindrucksvollen Ruinen westlich der Piazza Duomo, zwischen der heutigen Via Vittorio Emanuele, Via Crociferi und Via Teatro Greco. Das heutige Bauwerk stammt aus der Römerzeit und wurde in mehreren Phasen errichtet, wobei die älteste Phase auf das 1. Jahrhundert n. Chr. zurückgeht.

Im folgenden Jahrhundert wurde das Theater erweitert. Aus der gleichen Zeit stammt das angrenzende Odeon, das für Dichter- und Musikwettbewerbe sowie für Proben genutzt wurde. Neben dem Haupttheater stehen zwei Wohnhäuser (Casa Pandolfo – Casa Liberti), in denen heute die wichtigsten archäologischen Funde ausgestellt sind.

Römisches Theater in Catania
Römisches Theater in Catania (Bild: e55evu/Depositphotos)

Zum Archäologischen Park von Catania (Parco archeologico e paesaggistico di Catania e della Valle dell’ACI) gehört auch das Amphitheater, das heute an die Piazza Stesicoro angrenzt. Von dem Bauwerk sind heute noch ein Teil der Arena, die Podiumsmauer, ein Teil des Ambulatoriums und die darüber liegenden Sitzreihen zu sehen. Die Struktur ist um eine elliptische Arena herum angeordnet. Ein System aus Balken und Steinblöcken trug das Zeltdach (Velarium), das die Zuschauer vor Regen und Sonne schützte.

Das Amphitheater wurde wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr. errichtet und die Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. erweitert. Mit einem Fassungsvermögen von über 15 000 Zuschauern war es in der römischen Kaiserzeit eines der grössten Theater Siziliens. Das Gebäude wurde vermutlich bis ins 4. Jahrhundert n. Chr. genutzt und später als Steinbruch missbraucht.

Ruinen des römischen Amphitheaters von Catania
Ruinen des römischen Amphitheaters von Catania (Bild: smoxx/Depositphotos)

Museo Vincenzo Bellini

Vincenzo Bellini, einer der bedeutendsten italienischen Opernkomponisten, wurde 1801 in Catania geboren. In seinem Geburtshaus wurde 1930 ein Museum eingerichtet. Es befindet sich im Palazzo Gravina Cruylas aus dem 18. Jahrhundert an der Piazza San Francesco d’Assisi. Der Rundgang durch das Museum folgt dem Leben und der Karriere des Komponisten. Er beginnt in der Nische, in der der junge Bellini geboren wurde, und endet im kleinen Beerdigungsraum (früher die Küche). In der nur fünf Zimmer umfassenden Wohnung sind zahlreiche Erinnerungsstücke an Bellinis Leben zu sehen: eine Sammlung von Klavieren, Gemälde, Originalpartituren, Plakate und Theaterzettel von Bellinis Festen sowie die Totenmaske des Komponisten.

Giardino Bellini

An heissen Sommertagen ist der schattige Giardino Bellini (oder Villa Bellini) der ideale Zufluchtsort. Der Park ist die grüne Lunge im Herzen des Stadtzentrums, in der man spazieren gehen und die Kinder in Ruhe spielen lassen kann. Die Einheimischen nennen ihn einfach „a villa“.

Vor dem Bau des öffentlichen Gartens befand sich auf dem Gelände ein Gartenlabyrinth, das Ignazio Paternò Castello, Prinz von Biscari, gehörte. Im Jahr 1854 kaufte die Gemeinde Catania das Gelände des Labyrinths und begann 1864 mit der Umgestaltung in einen öffentlichen Garten. In seiner Blütezeit wurden im Park grosse italienische Opern aufgeführt. In den 1960er-Jahren gab es sogar einen kleinen Zoo mit freilebenden Vögeln und verschiedenen Affenarten.

Vom monumentalen Haupteingang an der Via Etnea führt eine von Blumenbeeten flankierte Treppe zu einem Platz mit einem großen Teich in der Mitte, in dem bis in die 1980er-Jahre Schwäne schwammen. Auf der südlichen Hügelspitze befindet sich ein schmiedeeiserner Pavillon, bekannt als „Chiostro della Musica“, in dem in den Sommermonaten Konzerte stattfinden. An der Westseite der Piazza liegt die Allee der berühmten Männer (Viale degli uomini illustri) mit den Büsten berühmter Persönlichkeiten der italienischen Geschichte: darunter der Freiheitskämpfer Giuseppe Mazzini oder die Dichter Giovanni Verga, Luigi Capuana und Mario Rapisardi.

Pavillon im Giardino Bellini in Catania
Chiostro della Musica im Giardino Bellini. (Bild: Michael Salvatore)

Strasse der Regenschirme

Die Idee kam zuerst in Portugal auf und verbreitete sich dann in ganz Europa. Inzwischen hat auch Catania eine eigene Straße mit bunten Sonnenschirmen. Die Installation überdacht den Bereich um die Via Gisira in der Nähe der Piscaria, dem Fischmarkt von Catania. Die Schirme spenden Schatten und bringen Farbe und gute Laune in die Gassen. Das Gebiet um den Fischmarkt ist eines der pulsierenden Zentren des Nachtlebens, das vor allem an den Wochenenden und im Sommer zum Leben erwacht. Hier finden sich alle Arten von Lokalen, Restaurants, Street-Food-Stände und Diskotheken, die von Jung und Alt, Touristen und Einheimischen besucht werden.

Ursprünglich wollten die Inhaber verschiedener Geschäfte mit den rund 700 bunten Schirmen mehr Besucher ins Viertel locken. Das scheint gelungen zu sein. Denn inzwischen sind die Schirme selbst zu einem beliebten Fotomotiv geworden. Vor allem, wenn sie bei Wind zum Leben erwachen und in der Luft einen regelrechten Tanz aufführen.

Mit Sonnenschirmen überdacht: die Piazza dell' Indirizzo in Catania
Mit Sonnenschirmen überdacht: die Piazza dell‘ Indirizzo in Catania und die umliegenden Strassen (Bild: Michael Salvatore)

Castello Ursino

Das Castello Ursino in Catania wurde im 13. Jahrhundert von Friedrich II. von Schwaben erbaut. Es wurde als Teil eines komplexeren Küstenverteidigungssystems im Osten Siziliens und als königliche Residenz in der Stadt konzipiert. Mit der Planung und Leitung der Arbeiten wurde der Militärarchitekt Riccardo da Lentini beauftragt. Die Burg war Sitz der Könige des Hauses Aragon von Sizilien und beherbergte bis 1415 alle Könige ab Friedrich III. und seine Nachkommen.

Ursprünglich stand das imposante Bauwerk auf einer Landzunge, die ins Meer ragte. Der Ausbruch des Ätna im Jahr 1669 veränderte die Landschaft radikal: Die Lava erreichte die Umgebung der Burg, füllte den Burggraben, bedeckte die Festungsmauern und verschob die Küstenlinie um einige hundert Meter. Heute ist die Burg Sitz des Stadtmuseums von Catania (Museo Civico) und beherbergt unter anderem die kostbare Sammlung der Biscari, der mächtigsten Aristokratenfamilie Catanias.

Kind auf Motorrad vor dem Castello Ursino in Catania
Kind auf Motorrad vor dem Castello Ursino in Catania (Bild: Michael Salvatore)

Der Ätna

In Catania ist der Ätna allgegenwärtig. Wenn man von der Piazza del Duomo die Einkaufsstrasse Via Etnea hinaufgeht, hat man den Vulkan immer im Blick. Der Ätna ist mit 3.300 Metern der höchste aktive Vulkan der eurasischen Platte und wurde 2013 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt. Catania liegt an den südöstlichen Ausläufern des Vulkans, dessen Ausbrüche die Landschaft im Laufe der Zeit stark verändert haben.

Wer Catania besucht, sollte auch den Ätna erkunden. Man kann zum Beispiel mit der Circumetnea, einer Schmalspurbahn aus den 1950er Jahren, um den Vulkan fahren. Und in einem oder mehreren Dörfern (Adrano, Bronte, Randazzo, Linguaglossa) am Fusse des Ätna Halt machen.

Oder Sie entscheiden sich, den Ätna zu besteigen. Die unteren Bereiche des Vulkans können auf eigene Faust erkundet werden. Für Exkursionen oberhalb von 2450 Metern muss man einen professionellen Bergführer engagieren. Mehrere Reiseveranstalter und Trekkingunternehmen bieten geführte Touren an.

Der Aufstieg über die Südflanke des Ätna (Etna Sud) beginnt in Nicolosi. Von dort führt eine Seilbahn zur Sapienza-Hütte (Rifugio Sapienza). Von der Nordseite (Etna Nord) startet man in Piano Provenzano, das auch ein beliebtes Skigebiet ist.

  • Reisezeit: Exkursion im Frühling und Herbst empfohlen
  • Anreise
    • Südlicher Ätna (Etna Sud): Mit dem Bus nach Nicolosi
    • Nördlicher Ätna (Etna Nord): Mit dem Zug (FS) oder Circumetnea nach Linguaglossa, von dort mit dem Bus nach Piano Provenzano
An klaren Tagen kann man von der Via Etnea in Catania den Vulkan Ätna im Hintergrund sehen. (
An klaren Tagen kann man von der Via Etnea in Catania den Vulkan Ätna im Hintergrund sehen. (Bild: olgacov/Depositphotos)

Häufige Fragen

Hat Catania einen Strand?

Ja, Catania hat einen Strand. Der Stadtstrand von Catania, auch bekannt als „La Plaja“, erstreckt sich entlang der Küste und bietet den Besuchern die Möglichkeit, das Meer und den Strand zu geniessen. Der Strand ist ca. 18 km lang und besteht aus vulkanischem Sand und Kieselsteinen.

Wann ist in Catania Markt?

Der Markt auf der Piazza Carlo Alberto (Fera ’ô Luni) ist von Montag bis Samstag von 8.00 bis 12.30 Uhr geöffnet. Der Fischmarkt, la Pescheria, ist von Montag bis Samstag von 7.00 bis 14.00 Uhr geöffnet.

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