Sein Vater kam einst aus den Bündner Bergen nach Catania und gründete 1914 an der Via Etnea die «Pasticceria Svizzera A. Caviezel & C.». Luca Caviezel führte die Familientradition weiter und revolutionierte später die Gelato-Kunst Italiens, indem er sie auf eine wissenschaftliche Grundlage stellte. Sein Wälzer „Scienza e tecnologia del gelato artigianale“ gilt noch heute als Bibel der gelatieri. Kurz vor Weihnachten ist der „Grossmeister der italienischen Gelato-Kunst“ gestorben und die NZZ zeichnet in einem lesenswerten Artikel seine Lebensgeschichte zwischen Migration, Tradition und Innovation nach.
In einem langen Gespräch mit der Autorin Silvia Ventimiglia erinnerte sich Caviezel an die Anfänge, als seine Schweizer Familie in Catania Fuss fasste:
“Meine Familie sprach Rätoromanisch. Meine erste Fremdsprache war Sizilianisch, nicht Italienisch. Wir wohnten in der Via Roccaromana. Mein Vater wollte, dass wir mit den Jungs der Strasse Zeit verbrachten. Er wollte, dass wir lernten Steine zu werfen. Wir Caviezels wollten uns integrieren. Nach Sizilianisch haben wir dann Italienisch gelernt.”
Zu seinem 90.Geburtstag gab Caviezel vor sieben Jahren dem Foodblogger Maurizio Artusi ein ausführliches Interview: